Am Dienstag noch saß Giulia Gwinn fröhlich in der Medienrunde des DFB, freute sich auf das große Spiel gegen Frankreich und berichtete vom großen Medieninteresse an ihr. Mehr als eine halbe Million Follower hat sie mittlerweile bei Instagram. Doch wahrscheinlich wird die Bayern-Spielerin lange ausfallen.
Die Knieverletzung aus dem Training ist vermutlich ein Kreuzbandriss, „zumindest aber eine schwere Verletzung“, wie Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Abend in der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Frankreich-Spiel (Freitag, 20.30 Uhr, live in der ARD) sagte. „Das trübt die Stimmung“, sagte sie, „wenn sich eine Nationalspielerin verletzt, lässt uns das nicht kalt.“
Davon abgesehen herrscht große Vorfreude auf das erste Heim-Länderspiel nach der fulminanten EM in England. 25.000 Karten sind bereits verkauft, rund 2500 Stehplätze sind noch zu haben. Ein ausverkauftes Stadion bei einem Frauenfußball-Länderspiel fände Martina Voss-Tecklenburg richtig cool. „Eine volle Hütte“ soll die DFB-Frauen in der EM-Halbfinal-Revanche gegen Frankreich beflügeln. „Wir brauchen solche Spiele“, sagte die Bundestrainerin, auch im Hinblick auf die beiden Partien gegen Weltmeister USA im November. Sie möchte in diesen Begegnungen vor allem auch die Spielerinnen auf höchstem Niveau sehen, die in der in der Champions League spielen und nannte beispielhaft Sjoeke Nüsken und Nicole Anyomi. Voss-Tecklenburg erwartet ein Spiel auf Augenhöhe mit viel Tempo. Auch Frankreich habe einige Ausfälle.
Linda Dallmann, die neben Martina Voss-Tecklenburg saß, sprach über ihre aktuell gute Form. „Der neue Trainer bei Bayern hat viel ausgelöst, daher habe ich viel Spielfreude“, sagte die Münchnerin, die wegen ihrer Teamkameradin Giulia Gwinn durchaus zwiegespalten ist. „Wir freuen uns schon die ganze Woche auf das Event. Wir wollen auch für Giulia Gas geben.“
Am heutigen Donnerstag hat auch der Vorverkauf für die WM 2023 begonnen. Nähere Infos dazu gibt es hier: Tickets WM 2023
Rückblick aufs EM-Halbfinale gegen Frankreich
Michael Rappe
