Kann das erste von zwei Länderspielen der DFB-Frauen gegen Weltmeister USA stattfinden? Hurrikan Nicole ist nach Vorhersagen von Meteorologen auf dem Weg an die Küste Floridas. Erste Vorboten gab es am Mittwoch schon in Form von starkem Regen und viel Wind. Das Training der DFB-Frauen wurde vorgezogen. Geplant ist die Partie für den frühen Freitagmorgen (1 Uhr deutscher Zeit, im Livestream auf zdf.de) in Fort Lauderdale, 16.500 Zuschauer werden in der 18.000 Personen fassenden Arena erwartet. Das zweite Spiel ist am Sonntag (23 Uhr deutscher Zeit, im Livestream auf sportschau.de) in Harrison, New Jersey.

„Schönes Wetter ist anders. Beim Training war es sehr regnerisch und windig. Hoffen wir, dass der Hurrikan nicht so viel Schaden anrichtet. Naturgewalten sind viel schwerer einzuschätzen als ein sportlicher Gegner. Das Spiel stünde dann nicht an erster Stelle. Wir hoffen, dass gespielt werden kann, und dann wollen wir präsent sein und unser Spiel zeigen“, sagte Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg in der Online-Pressekonferenz am Abend (deutscher Zeit).

Mit ihr auf dem Podium saß Mittelfeldspielerin Lena Lattwein vom VfL Wolfsburg. „Ich bin noch nie in den USA gewesen. Ich freue mich sehr auf das Spiel. Das US-Team muss was zeigen nach den Niederlagen gegen England und Spanien. Wir fühlen uns gut vorbereitet“, sagte Lattwein. Sie wusste nicht, dass der letzte deutsche Sieg gegen die USA 16 Jahre zurückliegt. „Dann ist ein Sieg mal wieder an der Zeit“, meinte sie mit einem Lächeln. Am 15. März 2006 hatte Deutschland beim Algarve-Cup in Portugal mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen die US-Amerikanerinnen gewonnen. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Petra Wimbersky. Der letzte Sieg nach regulärer Spielzeit war das WM-Halbfinale 2003 in den USA. Deutschland gewann in Portland 3:0 durch Tore von Kerstin Garefrekes, Maren Meinert und Birgit Prinz.

Wie üblich, wollte Martina Voss-Tecklenburg noch nichts zur Aufstellung sagen. Immerhin verriet sie, dass Merle Frohms im ersten Spiel im Tor stehen wird. Zu Lea Schüllers Absage wegen Kniebeschwerden meinte sie kurz: „Lea hat mich am Freitag angerufen, dass sie im Bayern-Kader steht und dass sie die Länderspielreise absagt.“ Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Absage vor dem Bundesligaspiel in Freiburg hatte für Irritationen gesorgt.

Michael Rappe