30. Juli 2023

U19-EM-Finale: Im Elfmeterdrama unterlegen

Es hatten nicht sollen sein mit dem siebten EM-Titel für die deutschen U19-Frauen. In Leuven verloren sie das Finale gegen Spanien mit 2:3 (0:0, 0:0) im Elfmetschießen, obwohl Torfrau Rebecca Adamczyk zwei Elfmeter halten konnte. Gleich drei Schützinnen versagten die Nerven. Wahrlich kein glücklicher Tag für den deutschen Frauenfußball, nachdem die Frauen bei der WM in Australien in der siebten Minute der Nachspielzeit gegen Kolumbien verloren hatte.

Vor allem Kapitänin Vanessa Diehm von der TSG Hoffenheim war untröstlich. Sie setzte ihren Strafstoß an den Pfosten, zudem scheiterte Pauline Bartz an der spanischen Torhüterin, Pauline Deutsch schoss den letzten Elfmeter vorbei.

Rebecca Adamczyk hielt zwei Elfmeter, doch zum Sieg reichte das nicht.
Foto: Lara Suffel/DFB

Vor 3000 Zuschauern entwickelte sich eine weitgehend ausgeglichene, hart umkämpfte Partie mit wenigen Torchancen. Franziska Kett, Ilayda Acikgöz und zweimal Mara Alber verpassten das 1:0, allerdings hatten die spielstarken Spanierinnen ein leichtes Chancenplus in der ersten Hälfte.

Das deutsche Team kam sehr stark aus der Pause und übte viel Druck aus. Zunächst verfehlte Sophie Nachtigall (47.), drei Minuten später verpasste Alara Sehitler die Führung, auch Kett schaffte es nicht, den Ball über die Linie zu bringen (52.). Alber sorgte mit ihrer Dynamik und Laufstärke immer wieder für Gefahr, manchmal fehlte es aber am letzten Pass. In der Schlussphase war Spanien nach einer Verletzung in Unterzahl, weil bereits drei Spielerinnen ausgetauscht waren. Der Pfosten (89.) rettete die deutsche U19 in die Verlängerung.

Dort durfte Spanien wieder eine elfte Spielerin bringen, dennoch hatte Sophie Nachtigall nach starker Vorarbeit von Alber die Führung auf dem Kopf. Danach schwanden auf beiden Seiten zunehmend die Kräfte. Die Entscheidung musste vom Elfmeterpunkt fallen, dabei hatte Spanien das bessere Ende.

Trainerin Kathrin Peter sagte: „Glückwunsch an Spanien zum Titel! Auf diese Art und Weise zu verlieren, ist unfassbar bitter. Da kann man keiner Spielerin einen Vorwurf machen – ganz im Gegenteil: Die Mannschaft und das Team hinter dem Team haben über Wochen hinweg alles füreinander gegeben, sowohl auf als auch neben dem Platz. Wir waren in der regulären Spielzeit und auch in der Verlängerung die bessere Mannschaft, haben es aber leider verpasst, das entscheidende Tor zu schießen.“

Statistik:

Deutschland: Rebecca Adamczyk (SC Freiburg) – Dilara Acikgöz (Eintracht Frankfurt), Jella Veit (Eintracht Frankfurt), Vanessa Diehm (TSG Hoffenheim), Laura Gloning (Bayern München) – Alara Sehitler (Bayern München, 73. Mathilde Janzen, TSG Hoffenheim, 106. Pauline Deutsch, Turbine Potsdam), Paulina Platner (Eintracht Frankfurt, 73. Paulina Bartz, Bayer Leverkusen), Ilayda Acikgöz (Eintracht Frankfurt) – Franziska Kett (Bayern München), Mara Alber (TSG Hoffenheim, 120. Miriam Hils, California Golden Bear), Sophie Nachtigall (Eintracht Frankfurt, 106. Laura Pucks, SGS Essen). Trainerin: Kathrin Peter

Michael Rappe

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