Am Freitag (18 Uhr, live in der ARD) beginnt für die DFB-Frauen mit der Partie in Viborg gegen Dänemark das Abenteuer Nations League. Der neue Wettbewerb dient auch der Qualifikation für das olympische Fußballturnier nächstes Jahr in Paris. Es ist der erste Auftritt des deutschen Teams seit der verkorksten WM in Australien und Neuseeland. Für die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg trägt Britta Carlson die Verantwortung.
Nach der Ankunft des deutschen Teams in Dänemark sagte Carlson auf der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag: „Dänemark ist ein starker Gegner. Es ist eine sehr robuste, defensivstarke Mannschaft, die aber auch Qualitäten in der Offensive hat. Pernille Harder ist sicherlich ihre Topspielerin. Wir erwarten ein Spiel auf Augenhöhe.“ Zur geplanten Aufstellung wollte Carlson noch nicht viel sagen, verriet jedoch, dass es die eine oder andere Veränderung im Vergleich zur WM geben wird. Wichtig sei ihr, dass das Team eine gewisse Aggressivität und Leidenschaft an den Tag lege. „Wir wollen unser eigenes Spiel forcieren und gerade auch in der Defensive ins Spiel kommen.“ Über die weiteren Gegner Island und Wales hat Carlson noch nicht viel nachgedacht. „Wir haben uns erstmal nur auf Dänemark fokussiert.
Foto: Thomas Böcker/DFB
Kapitänin Alexandra Popp hob die Bedeutung der Partie hervor. „Es geht um Olympia, da zählt nur ein Sieg. Wir wollen alle, dass wir nächstes Jahr in Frankreich unterwegs sind. Wir müssen als Team zusammenstehen“, sagte Popp. Die Wolfsburgerin findet das Format Nations League „ganz cool“, auch wenn es viele Spiele mit sich bringt. „Dies ist besser als die Qualifikationsspiele, wo wir oft hoher Favorit waren.“
Die Frage eines Journalisten, ob die Mannschaft mit Martina Voss-Tecklenburg weiterarbeiten wolle, beantwortete Popp nicht. „Martina ist krank, wir alle wünschen ihr alles Gute. Niemand ist glücklich mit der Situation jetzt.“ Eine Mini-Rückblick auf die WM habe es gegeben, dabei ging es vor allem um die grundsätzliche Leidenschaft auf dem Platz. „Auch um die Leichtigkeit, die bei der WM gefehlt hat.“ Einen Austausch mit dem Team gebe es immer, auch mit dem Staff. „Alles ist sehr offen und transparent“. Auf dem Platz gelte es als Team zusammenzustehen. „Es gibt keine andere Marschroute, als das Spiel zu gewinnen“, stellte Popp klar.
Bei der EM 2022 in England hatte das deutsche Team in der Vorrunde gegen Dänemark mit 4:0 gewonnen. Die Tore erzielten Lina Magull, Lea Schüller, Lena Lattwein und Alexandra Popp.
Michael Rappe
Die bisherigen Duelle gegen Dänemark
Der Spielplan in der Nations League, Gruppe 3
Porträt Britta Carlson
Britta Carlson wurde am 3. März 1978 in Kiel geboren. Ihr erster Verein war der TSV Altenholz, dem sie 1983 beitrat. Über den SV Friedrichsort wechselt Carlson zum Schmalfelder SV, bei dem sie erste Bundesligaerfahrungen als Spielerin sammelt. Nach sechs Jahren als Spielerin beim Hamburger SV wechselte Carlson 2004 zu Turbine Potsdam. Mit den Brandenburgerinnen wurde sie deutsche Meisterin (2005/2006), Pokalsiegerin (2004/2005 und 2005/2006) und UEFA-Cup-Siegerin (2004/2005).
Im März 2004 debütierte Carlson beim Spiel gegen die Volksrepublik China in der A-Nationalmannschaft. Es folgten 30 weitere Länderspiele, in denen Carlson vier Tore schoss. Unter Bundestrainerin Tina Theune und Co-Trainerin Silvia Neid wurde die Abwehr- und defensive Mittelfeldspielerin 2005 Europameisterin.
2008 beendete Carlson ihre Spielerinnenkarriere beim VfL Wolfsburg. Im Anschluss wechselte sie in den Trainerstab der Niedersachsen und wurde mit den Wolfsburgerinnen drei Mal Deutscher Meister, vier Mal Pokalsieger und einmal Champions-League-Sieger. Zudem bewarb die 31-fache Nationalspielerin von 2008 bis 2011 als Botschafterin die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland. 2012 gewann Carlson als Co-Trainerin der deutschen U17-Juniorinnen die Europameisterschaft in der Schweiz sowie den 4. Platz bei der U17-Weltmeisterschaft in Aserbaidschan. Seit Juni 2018 ergänzt Carlson das Trainerteam der A-Nationalmannschaft als Assistenztrainerin.
(DFB)
