Was für ein Tag für RB Leipzig. Der 16. April wird zweifellos in die Vereinsgeschichte eingehen. Am Sonntagmittag verlor der FSV Gütersloh sein Zweitliga-Spiel gegen den Abstiegskandidaten FC Ingolstadt sensationell mit 1:2, dadurch ist RB bereits sechs Spiele vor Saisonende nicht mehr von einem der beiden Aufstiegsplätze zu verdrängen. Bei 19 Punkten Vorsprung auf Gütersloh könnte (theoretisch) nur noch der 1. FC Nürnberg an den Sächsinnen vorbeiziehen. Am Sonntagabend kann RB den nächsten Coup landen und mit einem Sieg gegen den SC Freiburg ins Pokalfinale einziehen.
Im Dreijahrestakt ist RB Leipzig nun in der höchsten Spielklasse des Frauenfußballs angekommen. 2017 gelang der Aufstieg in die Regionalliga, 2020 wurde die 2. Liga erreicht und nun die Bundesliga.
Wer wird Gegner von Titelverteidiger VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Finale am 18. Mai in Köln? Nach dem spektakulären 5:0 (2:0)-Erfolg der Wölfinnen bei Bayern München kämpfen am Sonntagabend (18.30 Uhr, live bei Sky) Zweitliga-Tabellenführer RB Leipzig und der SC Freiburg um den Finaleinzug. Mit Frankfurt und Essen mussten bereits zwei Bundesligisten in Leipzig die Segel streichen. Gelingt RB die dritte Sensation?
Noch nie stand ein Zweitligist im Endspiel des DFB-Pokals, die Leipzigerinnen können also etwas ganz Besonderes schaffen. Die Vorfreude ist groß, das Stadion am Cottaweg mit 1800 Zuschauenden ausverkauft.
Der SC Freiburg weiß spätestens seit den Niederlagen von Frankfurt und Essen, was ihn in Leipzig erwartet. Fünf punktloste Spiele in der Bundesliga sprechen zudem nicht für die aktuelle Form der Freiburgerinnen. Immerhin gab es in der Länderspielpause einen 3:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt. „Jetzt ist Pokal, und wir wollen diese Aufgabe voll fokussiert annehmen“, sagte Freiburgs Cheftrainerin Theresa Merk und spricht voller Anerkennung vom Halbfinalgegner. „Sie sind in einem Flow, fürchten sich vor nichts“, so Merk, „wir müssen uns auf eine hohe Intensität und schnelles Umschalten gefasst machen. Wir haben Respekt, dennoch müssen wir uns nicht kleiner machen als wir sind.“
Michael Rappe
