27. Juni 2022

Verschossenes Pulver

Mit einer 0:2-Niederlage starteten die deutschen U19-Juniorinnen in die EM-Endrunde in Tschechien. Das Team von Kathrin Peter stand trotz ausgeglichenen Spiels in der 1. Hälfte und Sturmlauf in der zweiten Hälfte am Ende mit leeren Händen da, weil sich die Schwedinnen als effektiver und defensiv stärker präsentierten.

Symptomatisch für das Spiel war die spielentscheidende Phase zwischen dem 0:1 und dem Halbzeitpfiff in Frydek-Mistek. Während die deutsche Abwehr in der 29. Minute beim 1:0 der Schwedinnen durch Matilda Vinberg nach einer klugen Flanke von Bea Sprung ausgehebelt war und Torhüterin Sophia Winkler nicht entscheidend herauslief, fehlte nur wenig später auf der Gegenseite ein Hauch Fortune, als Sarah Mattner-Trembleau einen Fehlpass der schwedischen Defensive aufnehmen konnte, dann aber nur den rechten Torpfosten traf. Fast im Gegenzug konterten die Skandinavierinnen über drei Stationen wie aus dem Lehrbuch auf die einsam und allein sprintende Vinberg, die eiskalt mit schönem Schlenzer zum 2:0 verwandelte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit konnte Linette Hofmann eine neben den zweiten Pfosten gezogene Ecke in den Strafraum zurückspielen, wo die Kugel zwar durch Freund und Feind lief, letztlich aber nicht den Weg ins schwedische Tor fand. In diesem stand mit Idrissu Backmark eine starke Torhüterin, die in der 55. Minute auch den von Mia Büchele halbhoch nach links getretenen Elfmeter – nach Foul zuvor an Franziska Kett – abwehren konnte.

So standen am Ende zwar 24:8-Torschüsse und 8:2-Ecken für die deutsche Mannschaft, Zählbares sprang aber nicht heraus. „Uns hat in den entscheidenden Situationen das Spielglück gefehlt“, fasste es Peter aus Trainerinnensicht zusammen, wollte aber auch das Positive mitnehmen. „Ich muss den Mädels ein Kompliment machen, wie sie bei der Hitze bis zur letzten Minute gefightet und dran geglaubt haben. Das war schon in Ordnung“, lobte sie die Moral und Kampfgeist gegenüber dfb.de.

Am Donnerstag trifft Deutschland ab 15 Uhr auf Norwegen, das zum Auftakt mit 1:4 eine herbe Niederlage gegen England hinnehmen musste. Die Konstellation vor diesem Spiel ist für beide Teams klar: Verlieren verboten, denn nur die beiden Gruppenersten kommen ins Halbfinale.


Vorschau: U19 startet heute gegen Schweden in die EM-Endrunde
Mit dem Spiel gegen Schweden – heute um 15 Uhr in Frydek-Mistek, live auf uefa.tv – beginnen für die deutschen U19-Juniorinnen die Europameisterschaftsendrunde in Tschechien. Am Donnerstag (ab 15 Uhr) trifft Deutschland auf Norwegen, am 3. Juli ab 20 Uhr auf England.

Einen ersten dramatischen Höhepunkt hatte die nach zwei Jahren Corona-Pause wieder ausgetragene EM für das deutsche Team um DFB-Trainerin Kathrin Peter bereits in der Qualifikation, als das Endrundenticket gegen Finnland erst im Elfmeterschießen gelöst werden konnte. Heldin des Abends war dabei am 12. April diesen Jahres Laura Dick von der TSG Hoffenheim mit drei gehaltenen Elfmetern. Die deutsche U19 kann aber auch getrost als Perspektivteam bezeichnet werden, da durch die zeitgleiche Vorbereitung der U20 auf die WM in Costa Rica einige Spielerinnen in Tschechien fehlen.

So gesehen war das 4:1 in der Vorbereitung gegen den amtierenden Europameister Frankreich eine gelungene Generalprobe, standen doch in diesem Spiel gleich auf zehn Positionen andere Spielerinnen auf dem Platz als noch in der Qualifikation.

Noch immer ist das deutsche Team mit sechs Erfolgen Rekord-Europapameister dieser Altersklasse. Der letzte Erfolg datiert allerdings aus dem Jahr 2011, letztmalig im Finale stand die DFB-Mannschaft 2018. Titelverteidiger ist Frankreich, das in der Gruppe A auf Italien, England und Gastgeber Tschechien trifft.

Deutschland – Schweden auf uefa.tv

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