Es war eine winterliche Überraschung, als die deutschen Fußballerinnen am Dienstagvormittag den Trainingsplatz des SV Wittenbeck betraten. Schnee bedeckte den grünen Rasen. Ein fast schon nicht mehr gewohntes Bild. Der guten Stimmung vor dem vorentscheidenden Nations-League-Spiel gegen Dänemark am Freitag im Rostocker Ostseestadion (20.30 Uhr, live im ZDF) tat das keinen Abbruch, wie Sjoeke Nüsken und Svenja Huth in einer Medienrunde bestätigten.
Mut und Entschlossenheit – das ist die Bedeutung des Vornamens Sjoeke, der aus dem Friesischen kommt. „Ja, Mut passt ganz gut zu mir“, sagte Sjoeke Nüsken. Der Name wird übrigens Sjoke und nicht Sjöke ausgesprochen, wie die Spielerin von Chelsea bestätigte. Mit Mut und Entschlossenheit wollen die DFB-Frauen auch am Freitag die schwere Aufgabe angehen, mit mindestens zwei Toren Differenz gegen die Däninnen zu gewinnen. Denn der direkte Vergleich zählt vor dem Torverhältnis. Nach dem 0:2 im September in Viborg muss nun also ebenfalls ein 2:0 oder 3:1 her. Am Dienstag, 5. Dezember, spielt Deutschland zum Abschluss in Wales und Dänemark daheim gegen Island.
Die Ex-Frankfurterin Sjoeke Nüsken fühlt sich in London sichtlich wohl. „Ich habe das Gefühl, dass ich auf und neben dem Platz viel gelernt habe. Ich bin super glücklich.“ Zumeist kommt sie im zentralen Mittelfeld auf den Positionen acht und zehn zum Einsatz. „Das sind meine Lieblingspositionen“, so Nüsken. Über die Unterschiede zwischen der englischen und deutschen Liga sagte sie: „Es ist vor allem das Tempo, man ist gefühlt nur am Laufen.“ Nüsken mag die Art von Interimstrainer Horst Hrubesch. „Er ist anders, er ist cool, er ist direkt.“
Svenja Huth erinnerte an 2018, als die DFB-Frauen unter Horst Hrubesch schon einmal eine Qualifikation, damals für die WM 2019, geschafft haben. Und natürlich denke man auch an die EM 2022 in England, wo es gut geklappt habe. „Die Vorfreude ist groß, es wird Anspannung und Spielfreude zugleich da sein“, sagte die Wolfsburgerin. „Horst und Thomas (Nöhrenberg) vermitteln viel Spaß. Er ist nie zufrieden, wir auch nicht.“
Auch der Ausfall von Lea Schüller und Lena Oberdorf kann die Stimmung nicht trüben, auch wenn die beiden natürlich fehlen werden. Für Schüller hatte Hrubesch Lena Petermann von Leicester City nachnominiert.
Michael Rappe
