Die ersten Trainingseinheiten unter Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch sind vorbei. Bei der Medienrunde am Mittwochnachmittag berichteten Linda Dallmann und Ann-Katrin Berger, wie sie die Einheiten vor den beiden Nations-League-Spielen am Freitag (17.45 Uhr in Sinsheim, live in der ARD) und am Dienstag, 31. Oktober um 20 Uhr in Reykjavik gegen Island (live auf zdfsport.de) erlebt haben.
„Man hat dem Team eine extreme Lockerheit angemerkt, sehr viel Spielfreude, das kann ein guter Beginn sein“, sagte Linda Dallmann. „Wir haben großen Spaß, das Tempo ist hoch, wir haben sehr viel Lust, die Ideen von Horst umzusetzen.“ Für die Münchnerin ist Hrubesch der ideale Trainer für das große Ziel Olympia. „Er kennt es und lebt es uns vor.“ Der Trainer habe der Mannschaft klargemacht, dass „es nur um uns geht, nicht um Wales.“ Natürlich gab es die üblichen Videoszenen über den Gegner. „Das ist schon eine gute Mannschaft.“
Nicht nur von Hrubesch, vom ganzen Trainerteam, zu dem auch wieder Thomas Nöhrenberg gehört, ist die frühere Essenerin sehr angetan. „Nöhre, wie wir ihn nennen, hat immer ein Lächeln auf den Lippen, er bringt Aktivität rein, das ist für uns als Team sehr positiv. Wir haben eine große Wertschätzung für ihn.“
Dallmann fühlt sich nach ihrer langwierigen Fußverletzung, die sie die WM-Teilnahme gekostet hatte, langsam auf dem Weg zu 100 Prozent. „Manchmal kommt noch eine Reaktion vom Fuß, aber ich bin sehr, sehr zufrieden derzeit.“
Auch Torfrau Ann-Katrin Berger ist von den Motivationskünsten Horst Hrubeschs sehr angetan. „Er macht uns Olympia wirklich schmackhaft. Ob sie am Freitag für die fehlende Nummer eins Merle Frohms spielen wird, ist noch offen. „Ich bereite mich so vor, als wenn ich spielen würde. Am Ende entscheidet der Trainer. Die Torfrau von Chelsea WFC sprach von einer sehr guten Chemie zwischen den drei Torhüterin. Für die Talente Stina Johannes und Ena Mahmutovic hatte sie viel Lob. „Die Entwicklung der beiden macht Spaß. Stina tut die Champions League gut.“
Zu den Diskussionen um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hielten sich beide Spielerinnen verständlicherweise bedeckt. „Es ist schwer, sich da als Spielerin zu äußern, sich einzumischen“, meinte Laura Dallmann. Laut ihr gab es schon viele teaminterne Gespräche, bei denen die WM analysiert wurde. „Wir müssen uns auf Fußball konzentrieren. Wir sind offen für alles, letztlich müssen wir mit dem Trainer arbeiten, der kommt. Da haben wir nicht viel mitzureden“, meinte Ann-Katrin Berger. Und zu Gegner Wales: „Alle können Fußball spielen, ich kenne ja viele Spielerinnen aus der englischen Liga.“
Foto: Thomas Boecker/DFB
Für die Partie gegen Wales sind Stand Mittwochnachmittag knapp 18.000 Tickets verkauft. Karten gibt es noch im DFB-Ticketportal und telefonisch unter 069/9028 3848. Eine Tageskasse wird es in der PreZero Arena in Sinsheim ebenfalls geben.
Michael Rappe
