11. Juni 2021

Kein gutes Passspiel

Frankreich – Deutschland 1:0 (1:0) in Straßburg (Stade de la Meinau)

Frankreich: Peyraud-Magnin – Perisset, Tounkara, Renard, Karchaoui – Toletti (84. Khelifi), Geyoro, Dali (31. Palis), Asseyi (84. Bussy), Majri – Gauvin (65. Mateo). Trainerin: Diacre.

Deutschland: Frohms (Eintracht Frankfurt) – Maier (WFC Arsenal London), Oberdorf (VfL Wolfsburg), Feldkamp (SGS Essen), Rauch (Turbine Potsdam) – Nüsken (Eintracht Frankfurt),  Bühl (VfL Wolfsburg), 60. Brand (TSG Hoffenheim) – Dallmann (Bayern München), 60. Lattwein (TSG Hoffenheim), Lohmann (Bayern München), Huth (VfL Wolfsburg) – Schüller (Bayern München), 71. Waßmuth (TSG Hoffenheim). Trainerin: Voss-Tecklenburg.

Tore: 1:0 Dali (30.).  

Zuschauer: 5000.

Gelbe Karten: Tounkara / Dallmann, Maier.

Schiedsrichterin: Ivana Martincic (Kroatien).

Eine vermeidbare 0:1-Niederlage kassierten die DFB-Frauen am Donnerstagabend beim Nachbarn Frankreich. Beim goldenen Tor von Kenza Dali sah Torhüterin Merle Frohms alles andere als gut aus. Die Frankfurterin stand etwas zu weit vor dem Tor, Dali nutzte das mit einem Heber aus. Kurios: Direkt danach wurde die Französin ausgewechselt, da sie sich kurz zuvor verletzte hatte. Die deutsche Elf erarbeitete sich immer wieder Spielanteile, ließ aber offensiv doch Vieles vermissen. In der 83. Minute verwehrte Schiedsrichterin Martincic einen klaren Handelfmeter, als ein Schuss der eingewechselten Tabea Waßmuth von der abgespreizten Hand einer Französin geblockt wurde.


Linda Dallmann (re.) im Zweikampf mit der Französin Ella Palis Frankreich.

Das neu formierte deutsche Team – nur drei Spielerinnen vom Sieg gegen Norwegen im April waren wieder dabei – startete gut. Schon in der dritten Minute hätte die Führung gelingen können, als Lea Schüller über rechts davonzog, ihre Flanke zu Sydney Lohmann war jedoch etwas zu hoch. In der 18. Minute war es Svenja Huth, die den Ball nach einem Steilpass von Sjoeke Nüsken vertändelte. Von den Französinnen kam offensiv zunächst wenig, weil die starke Jana Feldkamp in der Innenverteidigung sicher stand. Im Mittelfeld sorgte immer wieder Linda Dallmann mit ihrer Laufstärke für Gefahr. Auffällig war jedoch, dass der letzte Pass fast nie ankam.

Gerade hatte Huth einen Freistoß aus 20 Metern über das Tor gesetzt, da fiel völlig unerwartet das 1:0 für die Gastgeberinnen. Kenza Dali hob den Ball über Merle Frohms hinweg ins Tor. In der Folge wurde Frankreich stärker. Nach einem bösen Ballverlust von Dallmann rettete Frohms stark im Eins-gegen Eins gegen Grace Geyoro (37.), zwei Minuten später gab es die nächste Möglichkeit für Frankreich, doch eine Hereingabe flog an Freund und Feind vorbei. Kurz vor der Halbzeit geriet ein Schuss von Huth zu schwach. 

In der zweiten Halbzeit dominierte zunächst weiter Frankreich. Die sehr starke Majri verzog aus 15 Metern freistehend (49.), kurz darauf musste Leonie Maier zur Ecke retten, in der 53. Minute ging ein abgefälschter Schuss von Münchens Viviane Asseyi rechts vorbei. Praktisch im Gegenzug startete Klara Bühl einen sehenswerten Alleingang und hätte wohl besser selbst abgeschlossen. Ihr Zuspiel zu Dallmann geriet eine Spur zu ungenau, dennoch holte die Münchnerin bei ihrem Schuss eine Ecke heraus. Die deutsche Mannschaft war nun wieder im Spiel, doch überzeugend war das offensiv nicht. Lea Schüller hatte nicht eine einzige gefährliche Szene.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg versuchte mit der Einwechslung der Hoffenheimerinnen Jule Brand, Lena Lattwein und Tabea Waßmuth neue Impulse zu setzen, und das klappte auch. Brand hatte direkt nach ihrer Einwechslung eine Kopfballchance, Waßmuth hatte in der 83. Minute Pech, als ihr Schuss klar mit der Hand abgewehrt wurde. Da diese vom Körper abgespreizt war, hätte es Elfmeter geben müssen.

Die DFB-Frauen versuchen alles, drängten bis in die Nachspielzeit auf den Ausgleich, doch dieser fiel nicht mehr. Jule Brand versprang in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Ball in aussichtsreicher Position.

Insgesamt war dem Team doch deutlich anzumerken, dass einige Leistungsträgerinnen fehlten. Am Dienstag (15 Uhr, live im ZDF) geht es im letzten Spiel dieser Saison in Offenbach gegen Chile.

Michael Rappe

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