15. Februar 2023

Kapitänin Alexandra Popp: Mehr Duisburg geht nicht

Die DFB-Frauen sind mittlerweile im Trainingslager in Marbella und bereiten sich auf das Länderspiel am kommenden Dienstag (21. Februar, 18.15 Uhr, live im ZDF) in Duisburg vor. Über 16.000 Tickets sind für das Auftaktspiel ins WM-Jahr mittlerweile verkauft. Am Mittwochmittag stellten sich Kapitänin Alexandra Popp und Sara Däbritz in Marbella den Fragen der Journalist:innen in einer digitalen Medienrunde. Däbritz feiert heute ihren 28. Geburtstag. „Mit Geschenken und Ständchen war es bisher ein schöner Tag“, berichtete sie gutgelaunt. Bei Popp ist die Vorfreude auf das Spiel in Duisburg, wo ihre Karriere begann, besonders groß. Sie hatte nur eine Sorge. „Hoffentlich muss ich nicht Außenverteidigerin spielen“, flachste sie.

Elf Wochen war Sara Däbritz von Olympique Lyon wegen einer Operation am Sprunggelenk ausgefallen. „Mir wurden die Bänder geflickt“, berichtete sie. „Man könnte auch sagen, gestrafft“, warf Alexandra Popp grinsend ein. Noch vor der Winterpause kam Däbritz ins Training zurück und hat im Januar alle Spiele für ihren Klub bestritten. Sie wurde gar zur „Spielerin des Monats Januar“ in Frankreich gewählt. Sie fühlt sich fit für den großen Konkurrenzkampf um die Kaderplätze für die WM im Sommer. „Wir haben einen herausragenden Kader mit großer Qualität, auch in der Breite. Da hat niemand seinen Platz sicher, aber gesunder Konkurrenzkampf belebt ja auch. Am Ende macht Martina dann die Aufstellung.“ Zum Gegner Schweden meinte Däbritz, die sowohl beim Olympiasieg 2016 in Rio als auch beim WM-Aus 2019 gegen die Skandinavierinnen dabei war: „Schweden ist ein absoluter Topgegner. Sie haben viele Weltklassespielerinnen. Das sind genau die Gegner, die wir brauchen.“

)DFB Frauen-Nationalmannschaft UEFA EURO 2022, UEFA WOMENS German National Team UEFA EURO 2022, DFB – Deutscher Fussball-Bund, Sara Däbritz, Wolfsburg, 23.11.2021, Foto: Thomas Böcker/DFB

Für Alexandra Popp ist die Partie in Duisburg natürlich etwas ganz Besonderes. Im nur rund 50 Kilometer entfernten Witten geboren, begann sie 2008 beim FCR Duisburg ihre Bundesligakarriere, in Duisburg bestritt sie am 17. Februar 2010 (3:0 gegen Nordkorea, eingewechselt für Kim Kulig) ihr erstes Länderspiel, und nun könnte sie in der Schauinsland-Arena ihr 125. Länderspiel bestreiten. „Mehr Duisburg geht ja gar nicht“, meinte die Kapitänin dazu. „Ich freue mich sehr darauf, einige Freunde von mir werden dort sein.“ Eine – nicht ganz ernst gemeinte – Sorge trieb sie allerdings um. „Hoffentlich muss ich nicht Außenverteidigerin spielen“, lachte die 31-Jährige. Hintergrund dieser Äußerung: Ganz zu Beginn ihrer Bundesligakarriere spielte sie auf dieser Position. Und die Trainerin hieß – Martina Voss-Tecklenburg.

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Zur Frage der Nation, nämlich, ob sie denn endgültig bei der WM dabei sein wird, meinte sie: „Ich habe nie gesagt, dass ich die WM nicht spiele. Und ich sitze ja jetzt auch hier, um in die Vorbereitung zu starten.“ Nach ihrem gestiegenen Bekanntheitsgrad und den vielen Fernsehauftritten gefragt, antwortete sie: „Vor zwei Jahren konnte ich in Großstädten wie Berlin noch seelenruhig durch die Gegend laufen, das ist nun deutlich schwieriger geworden. Aber ich sehe das positiv. Wir wollen ja an den „flow“ und den „hype“ der WM anknüpfen.“

Alexandra Popp (Foto: Thomas Böcker/DFB)

Bezüglich einer WM-Prämie für die DFB-Frauen wird es demnächst Verhandlungen geben. „Ich werde jetzt keine Zahlen herausposaunen, aber wir gehen offen in diese Verhandlungen.“ Von einem „equal pay“, einer Gleichbezahlung wie die Männer, sei man natürlich im Frauenfußball noch weit entfernt. Deutliche Kritik übte sie am möglichen WM-Sponsoring durch Saudi-Arabien. „Das ist kein optimaler Sponsor für eine Frauen-WM“, sagte Popp.

Michael Rappe

Hier gibt es Karten fürs Länderspiel

Die Bilanz gegen Schweden

Daten zu Alexandra Popp

Daten zu Sara Däbritz

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