21. April 2022

„Ein Traum für jede Fußballerin“

Alexandra Popp musste einen Moment überlegen, als sie nach der größten Kulisse gefragt wurde, vor der sie je gespielt habe. Das WM-Eröffnungsspiel 2011 in Berlin (73.680 Zuschauer im ausverkauften Berliner Olympiastadion) und ein Spiel in den USA fielen ihr ein. Auf Zuruf einer Journalistin wurde ihr dann aber klar, was ihre größte Kulisse war. „Klar, in Wembley, da war ich ja dabei“, meinte die Wolfsburgerin Kapitänin lachend. Am 9. November 2019 war das, als 77.768 Zuschauer den 2:1-Sieg der DFB-Frauen sahen.

Kapitänin Alex Popp, hier im Nationaltrikot, freut sich riesig auf das Camp Nou in Barcelona. Foto: Thomas Böcker/dfb

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird diese Zahl am Freitagabend (18.45 Uhr, live auf DAZN und kostenfrei bei Youtube) übertroffen, wenn der VfL Wolfsburg zum Champions-League-Halbfinal-Hinspiel im Camp Nou gegen den FC Barcelona antritt. „Wir allen spüren große Vorfreude, so eine Kulisse ist ein Traum für jede Fußballerin“, sagte Popp bei der Abschluss-Konferenz am Donnerstagnachmittag in Barcelona. Seitdem klar ist, dass es im Halbfinale gegen Barca geht, werde im Team fast nur noch darüber gesprochen, berichtete Popp. „Wir erfahrenen Spielerinnen sind dafür da, die Jüngeren an die Hand zu nehmen. Vielleicht können wir uns vorstellen, dass die gegnerischen Fans für uns jubeln.“

Trainer Tommy Stroot unterstrich noch einmal die Schwere der Aufgabe. „Barcelona ist klarer Favorit, sie sind die beste Klubmannschaft der Welt.“ Nicht nur Alexia Putellas habe außergewöhnliche Klasse, im spanischen Team stünden eine Reihe von Spielerinnen ihrer Qualität. Aber chancenlos sieht er sein Team nicht, denn „wer hätte damit gerechnet, dass wir 4:0 gegen Chelsea gewinnen.“ Lena Oberdorf wird für beide Barca-Spiele ausfallen. „Sie wird von Poppi ersetzt werden, aber die Position lasse ich offen“, meinte Stroot vielsagend. Außer Oberdorf wird lediglich Pia-Sophie Wolter ausfallen. Mit Almuth Schult, Melanie Wagner und Julia Kassen stehen drei Torhüterinnen im Kader. „Unser Fokus liegt auf Lösungen mit den vorhandenen Spielerinnen“, so Stroot.

Michael Rappe

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