3. April 2022

#DieLiga – Der Sonntag: Topspiel Pokalsieger gegen Meister ab 14.00 Uhr

Statistische Informationen zum Spieltag (kicker.de)

SC Sand: Letzte Chance

„Alles andere als ein Sieg bedeutet den sicheren Abstieg!“ Sands Trainer Alexander Fischinger, der für seine Moral und seinen Kampfeswillen bekannt ist, nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Niederlage gegen Bremen nach einer der schlechtesten Saisonleistungen hat sein Team arg in die Bredouille gebracht. Für den Trainer ist klar, dass das anstehende Spiel „der gewinnen wird, der den Sieg mehr will. Und das waren gegen Bremen nicht wir“. Personelle Konsequenzen sind nicht ausgeschlossen, schon allein, weil Kapitänin Michaela Brandenburg nach ihrem Darminfekt wieder zur Verfügung stehen dürfte. Und doch ist Fischingers Glaube an ein zweites Wunder nach dem Vorjahr noch nicht ganz geschwunden. „Wir haben jetzt die gleiche Situation wie vor einem Jahr. Es sind lediglich noch vier Spiele zu absolvieren und keiner glaubt mehr an uns.“ Drei davon muss der SC Sand gewinnen, so die Rechnung aller im Verein, um sich doch noch an den letzten Strohhalm klammern zu können.

SGS Essen: Mit einem Sieg zum Klassenerhalt
Fünf Punkte Vorsprung hat die SGS auf den SC Sand, das macht die Bedeutung des Spieles klar. Ein Sieg würde praktisch den Klassenerhalt bedeuten, auch ein Unentschieden wäre ein großer Schritt, zumal am letzten Spieltag noch das Heimspiel gegen den designierten Absteiger Carl Zeiss Jena wartet. „Ich hoffe, dass unsere junge Mannschaft dem Druck Stand hält und wir da einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen können“, sagte Trainer Markus Högner. „Wir brauchen eine absolute gute Zweikampfführung, ein sehr gutes Defensivverhalten und eine gute Kompaktheit, um in Sand auch wirklich zu bestehen und was mitzunehmen. Sonntag müssen wir Gas geben und mannschaftlich geschlossen auftreten. Wichtig ist, dass wir die Dinge, die den Fußball ausmachen und die zu den Basics gehören, die man in so einem Spiel an den Tag legen muss, auch auf den Platz bringen.“ Högner kann sich auf die Rückkehr von zwei Spielerinnen freuen. „Mit Kim Sindermann im Tor und Lena Ostermeier kehren zwei Spielerinnen wieder zurück, die für uns sehr wichtig sind.“


VfL Wolfsburg: Bei einem Sieg mit einer Hand an der Meisterschale

Die Rückkehr von Ewa Pajor war eine der vielen erfreulichen Begebenheiten am Donnerstagabend gegen Arsenal WFC. „Sie ist sich für keinen Weg zu schade, hat die 15 Minuten gut ausgehalten und ist im Kader für Sonntag“, freute sich Trainer Tommy Stroot über die Rückkehr der Polin. Dass das Topspiel gegen Bayern im Gegensatz zum Viertelfinale der Champions League nicht in der Arena stattfindet, findet er nicht schlimm. Im Gegenteil, „das AOK-Stadion ist auch ein tolles Stadion.“ Mit gut 2.000 Zuschauenden rechnet Wolfsburg für diese Partie, die nicht nur bei Magenta Sport, sondern auch im BR und im NDR live übertragen wird. Die vorentscheidende Bedeutung des Topspieles sieht er nicht so. „Ich habe zu viel erlebt, deshalb möchte ich bei einem Sieg nicht von einer Vorentscheidung sprechen“, so Stroot. Das Thema Corona könne immer wieder eine Rolle spielen. Hinsichtlich der möglichen Ausfälle bei Bayern sagte er: „Wir kennen den Kader von Bayern für dieses Spiel nicht, aber wir bereiten uns immer auf die schwierigste Situation vor.“ Das 1:0 im Hinspiel in München spielt für ihn keine Rolle mehr. „Das ist lange her, es ist ein ganz anderer Zeitpunkt jetzt“, meinte Stroot. Er sieht die Partie, ähnlich wie Halbfinalgegner FC Barcelona, als maximalen Test für die Entwicklung der Mannschaft. Allerdings spiele Barcelona jetzt gar keine Rolle, der Fokus liegt ganz klar auf dem Bayern-Spiel. Ob Lena Lattwein und Pauline Bremer wegen ihrer muskulären Probleme einsatzfähig sind, steht noch nicht fest.

Bayern München: Wer wird gesund?

Sieben Spiele in Folge haben die Bayern-Frauen in der Bundesliga gewinnen können. Sollten sie diese Serie auch beim Topspiel in Wolfsburg fortsetzen, dann könnte die Titelverteidigung gelingen. „Wolfsburg ist einfach eine europäische Topmannschaft. Ich glaube, man darf das nicht verkennen. Wir haben letztes Jahr eine überragende Runde gespielt. Wir haben es geschafft, konstant beziehungsweise fast fehlerlos durch die Runde zu kommen. Aber Wolfsburg macht das die letzten zehn Jahre schon. Deswegen ist es einfach eine Top-Frauenmannschaft“, lobte Bayern-Trainer Jens Scheuer. Zudem betont er die Relevanz der Partie am Sonntag: „Für mich ist es ein entscheidendes Spiel. Wenn Wolfsburg das Spiel gewinnt, sind es vier Punkte Abstand, drei Spieltage vor Schluss. Mit dem Restprogramm von Wolfsburg gehe ich nicht davon aus, dass sie noch Federn lassen werden. Deswegen ist es auch ein Endspiel.“ Viviane Asseyi konnte am Mittwoch wegen einer Gelbsperre nicht in der Champions League antreten, ist jedoch in der Bundesliga wieder dabei. Bei den zahlreichen positiv auf das Corona-Virus getesteten Spielerinnen steht noch nicht fest, welche für Sonntag eine Option für die Bank sein können. Scheuer muss zudem auf die Langzeitverletzten Laura Benkarth, Ivana Rudelić, Marina Hegering und Maria Luisa Grohs verzichten.


Bayer Leverkusen: Gelingt der erste Sieg des Jahres?

Noch immer wartet Leverkusen auf den ersten Sieg in diesem Jahr, dennoch hat der späte Ausgleich und der Punkt beim Derby in Köln Mut gegeben. Bei der bevorstehenden Begegnung mit der TSG erhofft sich Trainer Achim Feifel einen heimischen Erfolg – jedoch weiß Feifel die Spielweise der Gegnerinnen auch kritisch einzuschätzen: „Wir wissen, dass es eine ganz andere Art von Fußballspiel wird als gegen Köln, wo die fußballerische Komponente eher im Hintergrund stand. Hoffenheim ist spielerisch eine unglaublich gute Mannschaft, die den Ball laufen lässt und versucht, konstruktiv zu bleiben.“ Neben den langfristig verletzten Spielerinnen Verena Wieder (Kreuzbandriss), Sylwia Matysik (Innenbandverletzung am Knie), Dina Blagojević (Aufbautraining), Lara Marti (Muskel-Sehnen-Verletzung) und Chiara Bücher (Knieverletzung) fällt nun auch Dóra Zeller am Sonntag aus. Die Torschützin des vergangenen Wochenendes hat sich unter der Woche mit dem Corona-Virus infiziert. Auch die Einsätze von Friederike Repohl und Milena Nikolić bleiben fraglich. Die Torhüterin klagte über muskuläre Probleme, während Stürmerin Nikolić noch auf ihre Corona-Freitestung wartet.

TSG Hoffenheim: Unter Druck

Frankfurt und Potsdam haben vorgelegt, nun muss die TSG Hoffenheim in Leverkusen nachlegen. Bei einer Niederlage betrüge der Rückstand auf Potsdam bereits sechs Punkte, was wohl vorentscheidend wäre, auch wenn Hoffenheim die Turbinen nach der Länderspielpause daheim empfängt. Die personelle Lage ist weiterhin nicht rosig. Zwei Coronafälle sind hinzugekommen, zusätzlich hat sich Judith Steinert am Montag im Training am Knie verletzt und fällt länger aus. Die Befürchtungen eines Kreuzbandrisses haben sich nicht bestätigt. Zwei der drei Coronafälle aus der vorigen Woche kehren in den Kader zurück, Paulina Krumbiegel und Vanessa Leimenstoll fallen weiter aus. Es ist bereits das dritte Duell mit Leverkusen in dieser Saison, im Hinspiel gab es ein klares 7:1, im DFB-Pokal-Achtelfinale hingegen das bittere Aus mit 4:5 im Elfmeterschießen. In der Bundesliga ist die Bilanz in Leverkusen dagegen sehr gut. Seit der 1:2-Niederlage im Februar 2016 – damals spielte Dóra Zeller noch für die TSG – hat Hoffenheim vier Mal in Folge gewonnen. Zeller, seit 2019 bei Bayer, trifft gerade gegen ihren Ex-Klub besonders gern, aber sie fällt am Sonntag mit einem positiven Coronatest aus.


Werder Bremen: Den Sieg von Sand veredeln

Das späte Heimspiel gegen den Tabellensechsten Freiburg (Anpfiff ist erst um 18 Uhr) beschließt den 19. Spieltag. Bei einem Werder-Sieg wäre der Klassenerhalt auch rechnerisch sicher, wenn Sand nicht gegen Essen gewinnt. Das Hinspiel gewann Freiburg 1:0, das letzte Aufeinandertreffen an der Weser entschieden aber die Grün-Weißen mit 2:1 für sich. „Freiburg zählt zu den richtig guten Mannschaften in dieser Liga. Sie sind individuell stark besetzt und sind auch mannschaftstaktisch gut. Wir müssen uns extrem strecken, um sie schlagen zu können, aber auch das ist möglich.“ Neben Lena Pauels, Anna Hausdorff, Ina Timmermann und Eefje Bötjer wird auch Jasmin Sehan ausfallen. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung in Sand steht sie noch nicht wieder zur Verfügung.

Kann Freiburg auch in Bremen jubeln? Foto: SCF

SC Freiburg: Platz sechs verteidigen

Es läuft beim SC Freiburg. Sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen, Platz sechs, damit kann der scheidende Trainer Daniel Kraus zufrieden sein. Durch die Kölner Niederlage in Potsdam und bei einer Niederlage von Leverkusen gegen Hoffenheim könnte der Sportclub mit etwas Zählbarem in Bremen den sechsten Platz festigen. „Wir gehen mit breiter Brust in die Endphase der Liga. Wir wollen alle Spiele bestmöglich bestreiten und am Ende der Saison weiterhin auf dem sechsten Platz stehen. Für die gute Position haben wir lange gearbeitet – die wollen wir jetzt auch nicht mehr hergeben“, sagte Kraus. Das Hinspiel in Freiburg machte deutlich, wie eng das Duell zwischen Nord und Süd sein kann. Kim Fellhauer erzielte nach wenigen Sekunden durch ihr erstes Bundesligator das entscheidende 1:0. Die SC-Frauen verpassten dann aber das zweite Tor nachzulegen – das Spiel entwickelte sich bis zum Abpfiff zu einer Zitterpartie. „Bremen will zu Hause den Sack zumachen und den Klassenerhalt feiern. Deshalb erwarten wir ein intensives Spiel, bei dem wir wie gegen Potsdam defensiv sicher stehen und offensiv kreative Lösungen finden müssen“, so Daniel Kraus. Lina Bürger, Jobina Lahr und Alina Bantle (alle Knieverletzung) fallen aus.

Michael Rappe

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