19. März 2022

#DieLiga 17. ST – Der Samstag: Wölfinnen wollen zurück an den Platz an der Sonne

Wolfsburg: Sieg vonnöten für Rückkehr auf Platz 1

Bayern München hat mit dem 4:2 gegen Eintracht Frankfurt vorgelegt und ist wieder Tabellenführer. Die Wölfinnen müssen also am Samstag (14 Uhr, live bei Magenta Sport und im NDR) ihrerseits gegen Hoffenheim gewinnen, um wieder den Platz an der Sonne zu erobern. Trainer Tommy Stroot weiß nicht zuletzt wegen des 1:2 im Hinspiel – die einzige Bundesliga-Niederlage für Wolfsburg – wie schwer das wird. Und er outet sich als Fan der Hoffenheimer Spielweise. „Ich mag wirklich sehr, wie Hoffenheim spielt. Sie versuchen, alles spielerisch zu lösen, im Aufbau sieht man kaum einen langen Ball. Auch wie sich die Spielerinnen bewegen und die Positionen wechseln, ist sehr ausgeprägt. Daran erkennt man die Philosophie der TSG, die ja die meisten Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs hervorbringen. Man merkt einfach, dass da viele Wiederholungen dahinterstecken.“

Mit Lena Lattwein und Tabea Waßmuth kamen schon vor dieser Saison zwei Spielerinnen aus Hoffenheim nach Wolfsburg, im Sommer wird mit Jule Brand eine weitere kommen. Für Stroot spielt das keine Rolle. „Sie ist eine Spielerin des Gegners, um deren Qualitäten beim Dribbling sowie beim Kreieren von Chancen wir sehr genau wissen. Aber in der Vorbereitung heben wir Spielerinnen des Gegners grundsätzlich nicht besonders hervor.“ Almuth Schult ist negativ getestet und wird voraussichtlich wieder im Tor stehen. Lena Oberdorf hat nach ihrem Einsatz in Sand keine Probleme gehabt, sie ist komplett einsatzfähig. Shanice van de Sanden ist seit zwei Wochen wieder im Trainingsbetrieb, allerdings zeigt ihr Körper eine leichte Reaktion. Bei Sveindis Jonsdottir kommt ein Einsatz noch zu früh.

Mit Beginn der Saison 2022/2023 stellt sich der VfL Wolfsburg im weiblichen Nachwuchs neu auf: Nachfolger von Steffen Beck wird Daniel Kraus, aktuell noch Trainer des Bundesligisten SC Freiburg. Der 37-jährige Fußballlehrer hat beim VfL Wolfsburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterzeichnet und wird wie sein Vorgänger als Sportlicher Leiter Nachwuchs und Trainer der U20-Frauen tätig sein. Kraus zählt zu den erfahrensten Trainern in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Der ehemalige Torwart des FC Carl Zeiss Jena war vier Jahre lang Chefcoach des FF USV Jena (2012 – 2016), ehe er zur SGS Essen (2016 – 2019) und schließlich zum SC Freiburg wechselte. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe beim VfL Wolfsburg“, so Kraus.

Hoffenheim: Dünne Personaldecke

Alles andere als gut ist die personelle Lage bei Hoffenheim. Neben dem kaum zu kompensierenden Ausfall von Kapitänin Fabienne Dongus sowie den weiteren verletzten Spielerinnen wie Paulina Krumbiegel und Vanessa Leimenstoll gibt es nun auch noch drei Coronafälle. Die drei Spielerinnen sind in häuslicher Isolation und fallen für das Wolfsburg-Spiel aus. Zwar haben Luana Bühler und Vanessa Diehm wieder mit dem Team trainiert, ihnen fehlt jedoch nach wochenlanger Pause die Spielpraxis. „Jetzt kommt einfach alles zusammen“, meinte Trainer Gabor Gallai zur prekären Lage gerade jetzt in der entscheidenden Saisonphase. „Die Ausfälle helfen natürlich nicht, aber wir werden versuchen, die beste Elf zu finden und vielleicht trotzdem etwas mitzunehmen“, sagte Gallai. Das 2:1 im Hinspiel waren die ersten Punkte gegen den VfL überhaupt, zuvor hatte es 16 Niederlagen gegeben. In Wolfsburg gab es also noch nie einen Punktgewinn.  „Für uns wird es darum gehen, unserem Gegner wieder deutlich weniger Torchancen zu ermöglich“, sagte Gallai. Das hatte gegen Bayern weniger gut geklappt. „Unser Spiel mit Ball sah zuletzt ganz gut aus, wir sind auf einem guten Weg.“ Gleichwohl wäre ein Punkt in Wolfsburg unter diesen personellen Voraussetzungen eine Überraschung.

Michael Rappe

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