8. Oktober 2021

Die Protagonist:innen des Spiels

Tabea Kemme gab FiDo in dieser Woche ein ausführliches Interview. Einige Passagen daraus veröffentlichen wir:

Heute: Die Zeit bei Arsenal

Tabea Kemme: „Prägend war für mich die Philosophie des Vereins und des Trainers Joe Montemurro, ein Australier mit italienischen Wurzeln. Er zeigte mir, wie anders man trainieren kann, auch auf was für einer Ebene. Ich wurde auf eine Ebene mit der des Trainers gestellt: Ich stand in diesem Bürozimmer, wo die Tür tagtäglich offen ist, und er fragt mich: ‚Tabea, was kann ich dir Gutes tun Was willst du von mir?‘ Ich war völlig überfordert, so etwas wurde ich noch nie gefragt von einem Trainer. Mir wurden immer Anweisungen gegeben. Er aber gab nur vor, wie die Bilanzen sind, was der Gegner macht und was wir können – dann aber waren wir die Protagonistinnen des Spieles. ‚Ihr wisst es am besten‘, meinte er. Diese Freiheiten zu haben, sich den Raum zu nehmen, war grandios. Und vor allem – ich hatte nur drei Spiele bis dahin, zweimal mit wenigen Minuten und eins eine Halbzeit lang. Das war so lehrreich und bedeutsam für mich, dass klar war: Alles mit Trainingsstil, Trainer, Autoritäten muss auf ein ganz anderes Level geschoben werden. Das war meine lehrreichste Erfahrung. Da bin ich dankbar. Natürlich hatte ich mehr vor. Aber die Verletzungen waren ein Zeichen dafür, dass mir mein Körper signalisiert hat, Schluss: Ich möchte nicht mehr. Dem hatte ich Folge zu leisten, denn sonst glaube ich, wäre ich kein glücklicher Mensch.“


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