21. Februar 2023

Deutschland – Schweden 0:0: Nur wenig Raum für Kreativität

Das war ein mühsamer Auftakt ins WM-Jahr 2023. Die DFB-Frauen mussten sich im ersten WM-Test gegen Schweden mit einem glücklichen 0:0 begnügen. Vor 20.169 Zuschauenden in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und DFB-Präsident Bernd Neuendorf, war Schweden deutlich zweikampfstärker und nahm den Deutschen den Raum für Kreativität. Bis zur WM in Australien und Neuseeland bleibt noch viel zu tun.

Vor ihrem 125. Länderspiel wurde Kapitänin Alexandra Popp noch als „Nationalspielerin des Jahres 2022“ geehrt. Die Stimmung im Stadion war gut. Doch dann entwickelte sich eine zähe, spielerisch wenig ansehnliche, gleichwohl aber sehr intensive und interessante Partie. Der Weltranglistendritte aus Schweden zeigte enorme Zweikampfstärke und ließ kaum einmal etwas zu. Darunter litt der Spielfluss. Die deutsche Elf kam so kaum ins Spiel, die Schwedinnen wirkten gefährlicher. Merle Frohms musste gegen Asllani eine Glanzparade zeigen, auf deutscher Seite hatte Sara Däbritz die einzige Torchance der ersten Halbzeit.

Merle Frohms hielt ihren Kasten gegen Schweden sauber. Foto: Thomas Böcker/DFB

Nach dem Seitenwechsel schien die deutsche Elf zunächst besser ins Spiel zu kommen. Lina Magull bekam bei einem Schuss aus zwölf Metern nicht genügend Druck hinter den Ball. Auch die Einwechslung der schnellen Jule Brand und von Torjägerin Lea Schüller brachte keine Verbesserung. In der 82. Minute feierte Freiburgs Janina Minge noch ihr Länderspieldebüt. In der Schlussphase war Schweden das deutlich bessere Team. Merle Frohms und der Pfosten retteten das 0:0.


Das sagte Martina Voss-Tecklenburg in der Pressekonferenz nach der Partie:

„Wir wollten schöner und offensiver spielen, um die Fans mehr mitzunehmen. Das ist uns nicht gelungen. Was die Präsenz angeht, haben wir es nach der Pause etwas besser gemacht. Die klareren Torchancen waren bei Schweden, Merle Frohms hat sehr gut gehalten. Heute gab es mehr Kampf als spielerische Elemente, der Platz war auch nicht gut. Dieses Spiel hat uns sicherlich geholfen. Diese Physis, die Schweden gezeigt hat, ist auf Topniveau eben da. Da müssen wir schneller spielen und gar nicht so sehr in die Duelle gehen. Die erste Aktion muss in die Tiefe gehen. Das war spielerisch nicht so gut wie wir es können. Natürlich hat uns Lena Oberdorf im Spielaufbau gefehlt, sie ist eine der Weltbesten auf der Position sechs.

Wir haben mit jeder Spielerin viel Individualanalyse gemacht, wir sind da im Austausch mit den Vereinen. Für uns wichtig, dass die Spielerinnen jetzt in ihren Vereinen ihre Leistung bringen. Im April kommen wir wieder zusammen. Zum Glück ist die Vorbereitung auf die WM diesmal ja sehr lang.“

Deutschland:

Frohms – Rauch, Hendrich, Hegering, Kleinherne (72. Freigang) – Däbritz (82. Minge), Nüsken (46. Lattwein), Magull (66. Schüller) – Bühl (72. Brand), Popp, Huth (82. Waßmuth).

Schweden:

Musovic – Andersson, Björn, Eriksson, Lennartsson (75. Lundkvist) – Angeldahl (75. Bennison, Rubensson (60. Zigiotti Olme), Asllani (60. Janogy – Jakobsson (75. Rytting Kanervd), Blackstenius (88. Blomqvist), Rolfö.

Michael Rappe

Die Höhepunkte der Partie

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