1. Dezember 2023

Den olympischen Traum wahren  

Nun sind es nur noch ein paar Stunden bis zum mit großer Spannung erwarteten „Endspiel“ um Olympia. Um 20.30 Uhr ist Spielbeginn der Nations-League-Partie Deutschland gegen Dänemark. Über 18.000 Zuschauende werden im Rostocker Ostseestadion dabei sein, und vermutlich Millionen vor den Fernsehgeräten. Das ZDF überträgt ab 20.15 Uhr live. Wer unterwegs ist, kann die Partie auch im ZDF-Livestream verfolgen.

Die Ausgangslage ist klar: Deutschland muss um zwei Tore gewinnen, um den direkten Vergleich, der vor dem Torverhältnis zählt, mit den Däninnen auszugleichen. Ein 3:1 ist besser als ein 2:0. Ein höherer Sieg brächte den Vorteil, dass die DFB-Frauen dann bei Gleichstand im Torverhältnis Gruppensieger wären. Dänemark spielt am Dienstag daheim gegen Island, das deutsche Team in Swansea gegen Wales. Falls das DFB-Team Gruppensieger wird, trifft es im Frühjahr 2024 in einer K.-o.-Runde auf die anderen drei Gruppensieger.

Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch verbreitete am Donnerstag Ruhe und Optimismus zugleich. Angesichts der winterlichen Verhältnisse in Rostock waren die Trainingsbedingungen seit Montag sicherlich nicht ideal, doch das störte Hrubesch nicht. Auch ein Lamentieren wegen des Fehlens von Lea Schüller, Lena Oberdorf und Felicitas Rauch war von ihm nicht zu hören. Er hat großes Vertrauen in die Stärken dieser Mannschaft.

„Ich habe bei der Vorbereitung auf das Spiel auf unseren letzten beiden Partien aufgebaut. Ich weiß, was wir für eine Qualität haben und genau mit dieser Überzeugung sind wir ins Training gegangen. Wir haben ein Spiel vor der Brust, was wir nur gewinnen können. Es geht darum, dass allen bewusst ist, wo wir stehen und wie wir das packen. Das ist eine Frage der Überzeugung, und die haben wir. Wir haben die Qualität, das Spiel morgen zu unseren Gunsten zu entscheiden.“ Hrubesch setzt auf Dominanz. „Es macht in diesen Spielen keinen Sinn, auf etwas zu warten. Wir wollen unbedingt bestimmen, was auf dem Platz passiert und das wird unser Ziel sein. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und dann eben schnell genug umschalten, darauf wird es morgen ankommen.“

Bei der Medienrunde am Donnerstag war Innenverteidigerin Kathrin Hendrich vom VfL Wolfsburg dabei. Sie sagte: „Letztendlich geht es ja in jedem Spiel darum, dass man hinten sicher stehen muss und nach vorne zielstrebig spielen möchte. Es waren jetzt keine riesengroßen Unterschiede zu den anderen Trainingseinheiten, die wir sonst auch durchführen.“ Über den Umgang mit Druck meinte Hendrich: „Grundsätzlich kennen alle den Druck und wir haben im Laufe der Jahre Strategien entwickelt, damit gut umzugehen. Horst versucht uns immer wieder daran zu erinnern, was wir können und welche Qualitäten in uns stecken. Das versuchen wir uns alles im Training wieder zu erarbeiten, um Sicherheit zu gewinnen. Die Sicherheit bringt uns Selbstvertrauen, um dann wieder besser mit dem Druck umzugehen.“

Wer in einem EM-Finale oder im Champions-League-Endspiel gestanden hat, sollte grundsätzlich mit Druck umgehen können, doch dass das im Sport nicht immer so einfach ist, zeigt sich ja immer wieder.

Michael Rappe

Der Nations-League Modus:

Die Ligaphase der ersten UEFA Women’s Nations League endet am 5. Dezember. Die meisten Teams haben noch zwei Spiele vor sich.

Während es für die Teams in Liga A um den Gruppensieg und die Teilnahme an der Endrunde im Februar, die die Qualifikation für das Olympische Fußballturnier der Frauen 2024 der UEFA ist, geht, spielen die anderen Teams um Auf- und Abstieg. Die Ligen, die aus dieser Runde entstehen, dienen als Grundlage für die European Qualifiers der UEFA Women’s EURO 2025 in der Schweiz.

Artikel 15 Punktegleichheit – Ligaphase

15.01

Wenn zwei oder mehr Mannschaften derselben Gruppe nach Abschluss der Ligaphase die gleiche Anzahl Punkte aufweisen, wird die Platzierung nach folgenden Kriterien in dieser Reihenfolge ermittelt:

  1. höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften;
  2. bessere Tordifferenz aus den Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften;
  3. größere Anzahl erzielter Tore aus den Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften;
  4. wenn nach der Anwendung der Kriterien a) bis c) immer noch mehrere Mannschaften denselben Platz belegen, werden die Kriterien a) bis c) erneut angewendet, jedoch ausschließlich auf die Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften, um deren endgültige Platzierung zu bestimmen. Führt dieses Vorgehen keine Entscheidung herbei, werden die Kriterien e) bis k) in dieser Reihenfolge auf die zwei oder mehr Mannschaften angewendet, die immer noch punktgleich sind;
  5. bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen;
  6. größere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen;
  7. größere Anzahl erzielter Auswärtstore aus allen Gruppenspielen;
  8. größere Anzahl Siege aus allen Gruppenspielen;
  9. größere Anzahl Auswärtssiege aus allen Gruppenspielen;
  10. geringere Gesamtzahl an Strafpunkten auf der Grundlage der in allen Gruppenspielen von Spielerinnen und Mannschaftsoffiziellen erhaltenen gelben und roten Karten (rote Karte = 3 Punkte, gelbe Karte = 1 Punkt, Platzverweis nach zwei gelben Karten in einem Spiel = 3 Punkte);
  11. bessere Platzierung in der UEFA-Koeffizientenrangliste für Frauen-Nationalmannschaften

Tabelle Gruppe 1

Interessant ist, dass Europameister und Vize-Weltmeister England kurz vor dem Olympia-Aus steht. Nur ein Sieg am Freitagabend gegen die Niederlande lässt ihnen noch eine Chance.

Tabelle Gruppe 2

Österreich (mit zahlreichen Bundesligapielerinnen) muss in Frankreich gewinnen, um noch Erster werden zu können.

Tabelle Gruppe 3

Siehe oben. Nur noch Dänemark und Deutschland kommen für den Gruppensieg in Frage.

Tabelle Gruppe 4

Weltmeister Spanien führt mit fünf Punkten Vorsprung vor Schweden und steht praktisch schon als Gruppensieger fest.

(Quelle: uefa.com)

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