17. Juli 2022

Auch der zweite Anzug trifft

Mit 3:0 (1:0) gegen Finnland hat das deutsche Team auch das dritte Gruppenspiel bei der EM in England gewonnen und beendet die Vorrunde mit drei Siegen ohne Gegentor (9:0-Tore). Im Viertelfinale geht es am Donnerstag (21 Uhr, ARD) in Brentford gegen Österreich.

Auch ohne Lina Magull, Lena Oberdorf, Felicitas Rauch und Kathrin Hendrich, für die Lena Lattwein, Sara Doorsoun, Sophia Kleinherne und Linda Dallmann in die Startelf rückten, entwickelte sich vor 20.000 Zuschauern in Milton Keynes ein Spiel auf ein Tor. Merle Frohms im deutschen Tor verbrachte einen völlig ruhigen Abend.

Sophia Kleinherne köpft das 1:0 gegen Finnland. Foto: imago/Colorsport

Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe den völlig überlegenen Deutschen das Führungstor gelang, weil häufig der letzte Pass im Angriffsdrittel fehlte. Ausgerechnet Sophia Kleinherne köpfte eine Flanke von Giulia Gwinn ins Tor und erzielte ihren ersten Länderspieltreffer. Zur zweiten Halbzeit kam Hendrich für Hegering, und die Wolfsburgerin bereitete gleich das 2:0 vor. Ihre Flanke köpfte Alexandra Popp ins Tor (48.) Damit erzielte sie auch im dritten Gruppenspiel ein Kopfballtor, was zuvor noch keiner deutschen Spielerin bei einer EM gelungen ist. Eine weitere Einwechselspielerin markierte das 3:0. Die Frankfurterin Nicole Anyomi nutzte einen Fehler in der finnischen Defensive mit einem Schuss ins linke Eck (63.)

Michael Rappe

Das Spiel in Zahlen

Die Abschlusstabelle der Gruppe B

Wieder zu Null – Marina Hegering ist der Stabilisator

Es gab nicht wenige Experten, die sich über die Nominierung von Marina Hegering (32) für den EM-Kader wunderten. Nach langer Verletzungspause hatte die künftige Wolfsburgerin nur wenige Pflichtspiele bestritten. Doch schon während des Trainingslagers zeigte sich, dass sie wieder voll da ist und in bester Form ein ganz wichtiger Stabilisator der Abwehr ist. Das bestätigte sich in allen drei EM-Spielen. Mit hervorragendem Stellungsspiel und Zweikampstärke ist sie der wichtigste Faktor, dass die deutsche Elf nach drei Spielen immer noch ohne Gegentor ist.

Hegering hat eine außergewöhnliche Karriere hinter sich, die immer wieder von Verletzungen gestoppt wurde. Über FCR Duisburg, Bayer Leverkusen und die SGS Essen kam sie 2020 zu Bayern München, wo sie ihren allerersten Profivertrag überhaupt unterschrieb. Die U20-Weltmeisterin von 2010 feierte ihr Debüt im A-Team erst kurz vor ihrem 28. Geburtstag. Sie war bei der WM 2019 dabei und hat nun mit dem Finnland-Spiel 23 Länderspiele (drei Tore) auf dem Konto.

Zwei Jahre möchte sie noch für den VfL Wolfsburg spielen und dann ins Trainerteam des VfL wechseln.

Michael Rappe

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