23. April 2023

38.365: So viele Fans wie nie zuvor

Neuer Zuschauerrekord in der Frauen-Bundesliga beim Spiel 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt. Mit 38.365 Fans kamen so viele wie noch nie zu einem Bundesligaspiel. Am ersten Spieltag hatte Eintracht Frankfurt mit 23.200 Fans beim Spiel gegen Bayern München den vorherigen Rekord fast verdoppelt.

Erstmals spielte Köln im RheinEnergie-Stadion, und dafür wurde kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Kulisse war großartig. Die Kölner Fans konnten ihr Team zwar nicht zu einem Tor schreiben, so dass die abstiegsgefährdeten FC-Frauen mit 0:2 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt verloren, doch wer diese Stimmung miterlebt hat, der wird sie nicht vergessen.

Zuschauerrekord beim Bundesliga-Spiel Köln – Frankfurt (0:2).
Foto: Sylvia Eichinger

Frankfurt versucht am 14. Mai im Topspiel gegen den VfL Wolfsburg in der Deutsche Bank Arena auch eine tolle Kulisse zu organisieren.

Michael Rappe

Kommentar: Noch nicht alles Gold was glänzt

Der Zuschauerschnitt der Frauen-Bundesliga hat sich nach DFB-Angaben nach 17 Spieltagen gegenüber der Vorsaison verdreifacht (2.430 gegenüber 806). Das Konzept der „Highlight-Spiele“ funktioniert. Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Doch zur Wahrheit gehören eben auch noch Kulissen wie am Freitagabend, als klägliche 346 Fans die Partie Leverkusen gegen Hoffenheim sahen. In einer Großstadt wie Leverkusen ein Unding. Das zeigt, was bei vielen Vereinen noch zu tun ist. Mehr und vor allem qualitativ bessere Pressearbeit, intensive Zusammenarbeit mit allen Medien, Fan-Aktionen.

Ohnehin beschränkt sich der viel zitierte Boom im Frauenfußball in Deutschland ausschließlich auf die Bundesliga und die Nationalmannschaft. In der 2. Bundesliga sind niedrige dreistellige Zuschauerzahlen der Alltag, selbst bei Aufsteiger Leipzig und Aufstiegsanwärter Nürnberg. Auch das sind beides Großstädte. Die Partie Hoffenheim II gegen Bundesliga-Absteiger Sand sahen am Sonntagnachmittag 68 (!) Zuschauende, bei Ingolstadt gegen Turbine Potsdam waren es 65 (!)…

Wer beklagt, dass die 3. Liga Männer ausführlich im Fernsehen zu sehen ist, der bedenke auch, dass da regelmäßig fünfstellige Zuschauerzahlen sind. Medien gehen zu den Spielen und Veranstaltungen, die viele Leute interessieren.

Michael Rappe

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