13. November 2021

#DieLiga 14:00 – Der Bundesligakracher im Supercup-Format: Pokalsieger Wolfsburg siegt beim Meister München 1:0

Im Spitzenspiel der 1. Bundesliga Frauen siegte der Pokalsieger VfL Wolfsburg beim Titelverteidiger Bayern München mit 1:0 und übernahm die Tabellenspitze. Das Tor des Tages köpfte in der 69. Minute Kathrin Hendrich.

FC Bayern München – VFL Wolfsburg 0:1 (0:0)

0:1 Kathrin Hendrich (69.)

In der 2. Halbzeit kam Wolfsburg wesentlich besser ins Spiel, konnte die Dominanz der Gastgeberinnen brechen und war sofort torgefährlich durch Tabea Waßmuth (46.). Den Schuss konnte Laura Benkarth noch abwehren. Der Treffer des Tages fiel dann in der 69. Minute: Nach Eckball von der linken Seite erreicht eine Flanke von Svenja Huth im Torraum Tabea Waßmuth, deren Kopfball Benkert im Tor noch an die Latte abwehren kann. Der abspringende Ball springt aber zu Hendrich, die überlegt einköpft. Der FC Bayern warf alles nach vorn, ohne aber wirklich klare Chancen zu erarbeiten – und die gefährlichen Distanzschüsse von Linda Dallmann (80.) und Giulia Gwinn (90.+2) ins linke Eck entschärfte Almuth Schult.

Vor 1931 Zuschauern im Beisein von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Bayern-Campus erarbeitete sich nach ausgeglichener ersten halben Stunde nur der FC Bayern Torchancen, hochkarätige dazu – aber Wolfsburg hat ja noch Almuth Schult zwischen den Pfosten. In der 33. Minute wäre sie aber machtlos gewesen: Klara Bühl passte von der linken Seite scharf in die Box, wo Linda Dahlmann in Höhe des rechten Torraumecks den Ball am linken Pfosten vorbei jagte. In der 39. Minute entschärfte Schult spektakulär eine Kopfballverlängerung von Jovana Damjanovic im Fünf-Meter-Raum nach Flanke von Lina Magull mit einem Klassereflex. Und in der 43. Minute ließ sich zwar Dominique Janssen den Ball vor dem eigenen Strafraum von Damjanovic abluchsen, doch an der herausgeeilten VfL-Schlussfrau kam sie erneut nicht vorbei.

In der Halbzeitpause machte die Sportliche Leiterin der Frauenabteilung FC Bayern München, Bianca Rech, während der Live-Übertragung Hoffnung, dass Topbegegnungen wie die heutige „in naher Zukunft“ auch mal in der Allianz-Arena angedacht sind. „Wir haben uns diesmal bewusst dafür entschieden, in den Bayern-Campus zu gehen, weil es auch unsere Heimstatt ist.“ Die Pläne für die große Arena aber „liegen bereits in der Schublade“.

8. Spieltag, 1. Bundesliga

Freitag



19:15 UhrEintracht FrankfurtFC Carl Zeiss Jena6:0
Samstag



14:00 UhrBayern MünchenVfL Wolfsburg0:1
Sonntag



13:00 UhrSC FreiburgWerder Bremen
13:00 UhrTSG HoffenheimBayer Leverkusen
16:00 UhrSGS EssenSC Sand
16:00 Uhr1. FC KölnTurbine Potsdam

Tabelle nach dem Samstag-Spiel

Pl.VereinSpGUVToreDiff.Pkt.
1VfL Wolfsburg861119:61319
2Bayern München 860228:52218
3Eintracht Frankfurt860221:81318
4TSG Hoffenheim751114:8616
5Bayer Leverkusen750216:7915
6Turbine Potsdam 750216:8815
71. FC Köln72148:19-117
8Werder Bremen72143:19-167
9SGS Essen71246:10-45
10SC Freiburg711510:14-4
11Carl Zeiss Jena80263:27-242
12SC Sand70161:13-121

Vorberichte:

Zwischen den beiden Champions-League-Duellen mit Olympique Lyon gibt es auch noch den Kracher gegen den VfL Wolfsburg. Die Meister der letzten neun Jahre treffen aufeinander, mehr Titelkampf geht kaum. Die Bayern-Frauen sind am Campus noch ohne Punktverlust, nur Hoffenheim konnte dort bisher ein Tor schießen. Im Erfolgsfall würde der amtierende Meister den Vorsprung auf den VfL auf fünf Punkte ausdehnen. Nur zweimal in den letzten zehn Jahren verlor Bayern daheim gegen die Wolfsburgerinnen. Im September 2011 mit 0:3 (Tore durch Nadine Keßler, Conny Pohlers und Anna Blässe) und im September 2016 mit 1:2  (Tore durch Vivianne Miedema für Bayern sowie Lara Dickenmann und Alexandra Popp).


Nach Turin ist vor München. Die VfL-Frauen haben einen Tag mehr Regeneration als der Gegner, die Partie in Turin fand bereits am Dienstag statt. Ein Vorteil? Zumindest kein Nachteil. Ansonsten kehrten beide Teams mit dem Erlebnis eines späten Gegentreffers von ihren Reisen zurück. Während die Wölfinnen zumindest einen Punkt festhielten, ging der deutsche Meister gänzlich leer aus. Dennoch spricht die Papierform in diesen Tagen eher für einen Erfolg des FC Bayern, der mit Ausnahme der Niederlage bei Eintracht Frankfurt äußerst stabil wirkt. Auf der anderen Seite: Schon mehr als einmal haben die VfL-Frauen gerade in jenen Momenten besonders gut gegen den Dauerrivalen ausgesehen, als wenig für sie sprach: So folgten auf die Champions-League-Viertelfinalniederlagen gegen Lyon (2019) und Chelsea (2021) jeweils überzeugende Siege gegen Bayern.

„Ich sage es ungern, aber Bayern ist der Favorit“, meinte VfL-Trainer Tommy Stroot. „Sie wollen sich gerne – wie zuletzt in Lyon – die Underdog-Rolle geben, dabei sind sie einen Schritt weiter als wir. Trotzdem wollen wir natürlich alles reinwerfen, mutig aufspielen, Akzente setzen und alles daransetzen, dieses Spiel erfolgreich zu gestalten. Klar ist, dass unsere medizinische Abteilung in diesen Tagen viel zu tun hat, um die Spielerinnen wieder spielfähig zu bekommen. Aber alle, die zuletzt einsatzfähig waren, werden es auch am Samstag sein. Lynn Wilms macht gute Fortschritte, aber für München wird es noch nicht reichen. Alex Popp hat zum ersten Mal wieder individuell mit dem Ball trainiert. Vielleicht kann sie im Dezember wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“

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